Beitragscall: Abweichungen von der völkischen Geschlechterideologie
Aufruf zur Einreichung von Beiträgen für die öffentliche Tagung mit folgendem Arbeitstitel:
„Bekämpfung von Homosexualitäten, Schwangerschaftsabbrüchen und weiteren Abweichungen von der völkischen Geschlechterideologie seit Weimar bis heute“
Deadline: 30. März 2025
Veranstaltende: Projekt „Der-Liebe-wegen“ und Weissenburg e.V.
Tagungsort: Erinnerungsort Hotel Silber, Dorotheenstraße 10, Stuttgart
Datum und Uhrzeit: 13. Juli 2025 im Rahmen der CSD-Kulturwoche, 13.30
bis 17.30 Uhr
In der Zeit der Weimarer Republik, der ersten Demokratie in Deutschland, in den sogenannten „Goldenen Zwanziger“ entwickelten sich in fast allen größeren Städten homosexuelle Treffpunkte und Vereine, allen voran in Berlin – aber auch in Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim oder Heidelberg. Diese in der Weimarer Republik hart erkämpften Freiräume wurden nach der Errichtung der NS-Diktatur im Januar 1933 sehr schnell zerstört.
In Berlin wurde 1936 die _„Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und der Abtreibung“ installiert. Sowohl Homosexualitäten als auch Schwangerschaftsabbrüche galten als Angriff auf die „Volksgemeinschaft“ sowie auf das völkische Weltbild und dessen Geschlechterideologie und wurden polizeilich verfolgt. Viele Menschen wurden deswegen inhaftiert und ermordet. Dieses Leid wurde nach 1945 in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland weder offiziell wahrgenommen, noch als NS-Unrecht anerkannt. Im Gegenteil: es gab vielmehr eine Kontinuität von Repressionen und Verfolgung.
Und heute?
„Wir stehen vor großen Herausforderungen. Die Rechten wollen die LGBTQIA*- Community unsichtbar machen – wir kämpfen dafür, dass wir so sichtbar bleiben, wie wir sind!“, so Lars Lindauer vom im November 2024 neu gewählten Vorstand von Stuttgart Pride (siehe https://www.stuttgart-pride.de/). Die in den letzten Jahren erreichten rechtlichen und gesellschaftlichen Fortschritte in der Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt werden von völkischem Denken beeinflusste Strömungen heute wieder in Frage gestellt oder gar als „Regenbogenmist und Genderirrsinn“ verächtlich gemacht, diffamiert und angegriffen.
Vorträge/Referent_innen gesucht
Die Tagung sieht einen Vortragsblock vor mit schwerpunktmäßig historischen Beiträgen und Forschungsergebnissen zu oben genannten Themen. Im Anschluss ist eine Podiumsdiskussion geplant, die explizit die Gegenwarts- und Zukunftsrelevanz thematisiert. Für den Vortragsblock sind vier 20-minütige Vorträge vorgesehen. Gerne können sich Referent_innen aller akademischen Qualifikationsstufen melden, aber auch Initiativen, Geschichtswerkstätten, Vereine sowie unabhängig Forschende um ihre aktuellen Arbeiten und Projekte zu präsentieren und zu diskutieren.
Wir suchen Beiträge zum zentralen Thema der Tagung: das historische Phänomen der Abwertung und Bekämpfung von Homosexualitäten und Schwangerschaftsabbrüchen sowie von weiteren Abweichungen von der damit verbundenen Geschlechterideologie als Teil des rassistisch-völkischen Denkens.
Vollständige Ausschreibung/ Einladung zur Tagung:
Kontakt:
Ralf Bogen, Projekt „Der-Liebe-wegen.org“, eMail:
kontakt@der-liebe-wegen.org
website: Der-Liebe-wegen.org